Andy Warhol – Stars & Stories

Andy Warhol – Stars & Stories
Andy Warhol – Stars & Stories

Das Kunstmuseum Lindau zeigt vom 21. April bis 15. Oktober 2023 die Sonderausstellung „Andy Warhol – Stars & Stories“.

Sein Werk ist gewaltig, seine Bilder sind ikonisch: Andy Warhol gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit der Ausstellung „Andy Warhol – Stars & Stories“ macht das Lindauer Kunstmuseum 2023 die Bühne frei für den „King of Pop-Art“. Vom 22. April bis 15. Oktober werden rund 100 seiner Werke in Lindau präsentiert. Darunter Exponate mit Seltenheitswert, denn zu sehen sind neben filigranen Zeichnungen auch spannende Mode-Designs. Aber natürlich trifft man auch auf seine berühmten Siebdrucke, die Marilyns – in Lindau werden alle zehn Farbvariationen präsentiert – und die legendären Suppendosen.

Nach den erfolgreichen Sonderausstellungen mit über 750.000 Besucherinnen und Besuchern zu Picasso, Chagall, Matisse und vielen anderen sind nun erstmals Werke der Pop-Art in Lindau zu sehen. Die Präsentation im Kunstmuseum kreiert dank wertvoller Leihgaben aus privaten Sammlungen, Museen und Kunststiftungen das Bild einer Zeit, in der nicht nur Bildende Kunst und Massenmedien sondern auch Sub- und Hochkultur erstmals miteinander verschmolzen und damit ein riesiges Publikum erreichten. Warhols Werke besitzen Kultstatus und gehören zum globalen Bildgedächtnis, darunter ohne Zweifel die Drucke von Queen Elizabeth II, das Porträt von Mick Jagger und allen voran seine Marilyn, die als moderne Mona Lisa und Inbegriff ewiger Schönheit betrachtet wird – sie alle sind in Lindau zu sehen. Warhols Bilder zeigen unterschiedlichste Motive – von der Alltagswelt bis zur Sphäre der Superstars – und faszinieren Menschen in der ganzen Welt bis heute. Doch die scheinbar einfache und plakative Kunstsprache birgt vielfach auch unterschwellige Kritik am ungebremsten Konsum und am künstlichen Hochglanz unserer westlichen Welt. Immer wieder erhebt Warhol dabei Alltägliches und Triviales zur Kunst. Gleichzeitig wird Kunst wird trivial und alltäglich. Hinter den endlosen Wiederholungen, den knalligen Farben, und dem schönen Schein verbergen sich oft Tragödien, verschwimmen die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz bis hin zum Kitsch.

Mit der Ausstellung „Stars & Stories“ erzählt das Kuratoren-Team um Prof. Dr. Roland Doschka nicht nur die Geschichten zahlreicher Stars, sondern auch die Story des „King of Pop-Art“: Andy Warhol kommt 1928 in Pittsburgh als Andrew Warhola auf die Welt. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und arbeitet zunächst als Werbegrafiker, bevor er sich der Malerei, Fotografie, Filmkunst und Druckgrafik widmet. 1962 gründet er in New York seine Factory als Produktionsstätte seiner Werke. Ziel wird es dabei immer mehr, seine eigene Handschrift verschwinden zu lassen und Serienprodukte zu schaffen. Die ideale Technik hierfür ist der Siebdruck, mit dem er nach fotografischen Vorlagen Serien produziert und schließlich zu der Frage gelangt: „Ist das Leben nicht eine Serie von Bildern, die sich verändern während sie sich wiederholen?“

In den Räumen der legendären Factory kommt es im Juni 1968 auch zu dem Attentat, bei dem Warhol angeschossen und lebensgefährlich verletzt wird. Weggefährten sagen, nach dem Anschlag habe Warhol sich niemals ganz erholt. Er stirbt 1987 nach einer Routineoperation unter Umständen, die bis heute nicht abschließend geklärt sind. Unsterblich geworden ist er aber durch seine einzigartige Selbst-Vermarktung, mit der es ihm gelungen ist, selbst zum Kultobjekt zu werden und durch seine ikonischen Werke.

Dass es Jahr für Jahr gelingt, großartige Bilder wie die von Andy Warhol in eine kleine Stadt wie Lindau zu holen, ist dem Netzwerk von Kurator Professor Dr. Roland Doschka zu verdanken. „In diesem Jahr war es aber eine besondere Herausforderung und eine neue Erfahrung“ so Doschka. „Die Besitzer der Warhol-Arbeiten sind offenbar auf eine ganz andere Art und Weise mit Ihren Werken verbunden, als ich es vorher kannte. Ein Leihgeber, der etwa einen Monet besitzt hütet diesen gegebenenfalls in einem klimatisierten Safe. Die Sammler der Pop-Art leben aber oft mit ihren Werken. Die Bilder sind Teil ihres täglichen Lebens, Teil ihres Interieurs. Diese Einstellung entspricht auch der Kunstauffassung von Warhol, denn sein Ziel war es ja gerade, den Alltag und die Kunst miteinander zu verbinden.“

Dr. Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin von Lindau, betont die Bedeutung, die die Sonderausstellungen seit 2011 für die Stadt haben: „Auch in diesem Jahr holt unser Kunstmuseum wieder einen Künstler von Weltrang nach Lindau. Wir sind stolz darauf, dass wir mit dieser hochkarätigen Ausstellung Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland begeistern können. Ebenso wichtig ist uns aber, dass wir den Menschen in der Region und vor allem den Lindauerinnen und Lindauern die Gelegenheit geben, die Kunst von Andy Warhol hautnah zu erleben. Mit Workshops und Führungen wurden in den vergangenen Jahren vor allem viele Kinder und Jugendliche für Kunst begeistert. Toll, dass das auch in diesem Jahr wieder möglich gemacht wird. Ich bin mir sicher, die Kunst von Andy Warhol wird vor allem auch die junge Generation inspirieren“.

Wiedererkennen werden sich junge Menschen vor allem in Warhols Umgang mit den Themen Selbstdarstellung und Berühmtheit. „In the future, everyone will be world- famous for 15 minutes. In Zukunft wird jeder 15 Minuten weltberühmt sein“, lautet eines seiner bekanntesten Warhol-Zitate. Unbewusst nahm er damit den aktuellen Selbstdarstellungsdrang in den Sozialen Medien vorweg, ein Thema, das Dr. Sylvia Wölfle, Kuratorin des Kunstmuseums anspricht: „Aus meiner Sicht kann Andy Warhol sogar als früher Influencer bezeichnet werden. Der Fotoapparat war sein ständiger Begleiter, und er hat im Grunde die Selfie-Bewegung vorweggenommen, indem er tagebuchartig sein Leben und Schaffen fotografisch dokumentiert hat. Das Smartphone und Social Media hätte er geliebt. Follower hatte er jede Menge, und er hat sich auch als Kunstfigur stilisiert, die trotz hoher Medienpräsenz unnahbar blieb.“

Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn ist überzeugt, dass die aktuelle Präsentation begeistern wird: „Nachdem wir im vergangenen Jahr eine thematische Ausstellung gezeigt haben, freue ich mich, dass wir in diesem Jahr wieder eine Künstlerbiografie in den Fokus nehmen. Für die Besucherinnen und Besucher - vor allem für das jüngere Publikum – ist es wunderbar, Kunstgeschichte anhand einer Biografie zu erfahren. So präsentieren wir Warhols Werk und Wirken, aber auch seine Person in einer kleinen Retrospektive. Gleichzeitig lassen wir das Lebensgefühl der Pop-Art für ein halbes Jahr in Lindau aufleben.“ Sechs Monate sind Warhols Werke zu Gast in Lindau – eine großartige Gelegenheit, sich an den Farben der Pop-Art zu berauschen, einzutauchen in die Welt der Stars und Sternchen. Eine spannende Chance, zur Auseinandersetzung mit unserem Kunstbegriff und unserer Konsumgesellschaft.

Kurzbiografie des Künstlers

Andy Warhol wurde am 6. August 1928 als Andrew Warhola in Pittsburgh, Pennsylvania als Sohn slowakischer Einwanderer geboren. Seine künstlerische Karriere begann in New York City in den 1950er Jahren, wo er Teil der aufstrebenden Kunstszene war. In den 1960er Jahren wurde Warhol zu einem der bekanntesten Künstler der Welt und zum Gesicht der Pop-Art-Bewegung. Nach einem Attentat im Jahr 1968, zog er sich nach und nach aus der Öffentlichkeit zurück und starb im Alter von 58 Jahren am 22. Februar 1987.

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Öffnungszeiten:

21.04. - 15.10.2023

Standort:

Kunstmuseum Lindau

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Veranstalter:

Kunstmuseum Lindau
Maximilianstraße 52
88131 Lindau (Bodensee)
(0 83 82) 27 47 47-8 50 fon
www.kultur-lindau.de/museum/